Von inneren Saboteuren hin zu Selbstcoaching
Redewendungen und Sprichwörter prägen unser Leben. Sie geben uns Trost, lösen Erinnerungen aus oder können innere Saboteure aktivieren. Welche Mottos sind für Sie wichtig? Wie Sie mit Selbstcoaching erste Schritte in eine neue Lebensqualität tun können.
Redewendungen und Sprichwörter sind ganz alltäglich. Manche Redewendungen und Sprichwörter haben wir von Kindesbeinen an gehört. Einzelne Sätze wiederholen wir regelmässig, andere sporadisch. «Ohne Fleiss kein Preis» ist ein Sprichwort, das fast alle kennen. Ein Satz, der fest in unseren Köpfen gespeichert ist. Die Überzeugung, dass fleissiges und zielbewusstes Arbeiten zum Erfolg führen, ist die logische Konsequenz.
Gedichte, Volkslieder, Sprichwörter und Witze geben Aufschluss, wie überwiegend zu bestimmten Themen und Fragen gedacht wird. Ein Sprichwort ist ein «Miniaturmuster». Manche Gedanken und Worte haben Beweiskraft und schon fast den Wert eines Diploms. Warum? Mark Forster, ein Deutscher Musiker, singt treffend:
Unsre besten Fehler, ich lass’ sie laminieren
Pack’ sie in die Jeans, trag’ sie nah bei mir
Eine Bescheinigung, welche Sicherheit gibt. Sich wiederholende Sätze sind äusserst sinnvoll, denn so muss der Mensch nicht ständig alles neu denken und situativ beurteilen. Und bald sind die Worte verinnerlicht und unveränderlich. Eben laminiert.
Ihre Auswirkungen können sowohl positiv wie negativ sein. Entscheidend ist, wie wir mit ihnen umgehen.
Eine negative Anwendung bedeutet, dass wir uns unbewusst selbst sabotieren.
Die meisten Redewendungen finden wir gut
Wir lernen vieles durch Beobachtung. Durch Situationen, welche uns ansprechen und anregen. Wir übernehmen Muster und Ideen von Vorbildern und ahmen diese nach. Oder machen daraus unsere eigene Version. So übernehmen wir den einen oder anderen positiven Glaubenssatz wie z. B. «Mach es wie die Sonnenuhr: zähl die heitren Stunden nur!»
Später eignen wir uns noch eigene Glaubenssätze an, indem wir bestimmte Erfahrungen machen und dann glauben, diese seien immer und in allen Situationen identisch.
Welche Mottos (Sprichwörter, Leitsätze etc.) und dessen Folgen begleiten Sie?
Beispiele:
- Jeder sollte vor seiner eigenen Tür kehren.
- Wer rastet, der rostet.
- Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte.
- Wer ernten will, muss säen.
- Liebe geht durch den Magen.
- Wo Rauch ist, da ist auch Feuer.
- Pünktlichkeit ist die Höflichkeit der Könige.
Halten Sie hier drei-vier Ihrer eigenen Mottos schriftlich fest:
1.
2.
3.
4.
Der Grundwortschatz einer Mutter
Im Erwachsenenalter realisierte ich, dass Mütter seinerzeit die gleichen bzw. ähnliche Sätze sagten. Sätze, welche mir aus meiner Kindheit sehr bekannt und vertraut vorkamen. Diese Erkenntnis stimmte mich versöhnlich. Offensichtlich hatten Mütter auch über Landesgrenzen hinaus die gleichen Sätze im Kopf: Ein Grundwortschatz der Erziehung in den 60 und 70er Jahren. Welchen Satz haben Sie rezitiert, obwohl Sie sich geschworen hatten, ihn als Erwachsener nie zu gebrauchen? Hier finden Sie eine Auflistung einiger Möglichkeiten. Welche haben Sie in der eigenen Kindheit gehört?
- Andere wären froh, wenn sie das hätten.
- Bevor die Hausaufgaben gemacht sind, gehst du nicht aus dem Haus.
- Dafür bist du noch zu klein.
- Das ist mal wieder typisch für dich!
- Der Gescheitere gibt nach, der Esel bleibt stehen.
- Du musst wenigstens probieren.
- Erst kauen, dann runterschlucken.
- Ich sage es jetzt zum allerletzten Mal!
- Ich zähle jetzt bis 3 …
- Immer lässt du deine Sachen rumliegen.
- Irgendwann wirst du das verstehen.
- Mache die Musik leiser.
- Man muss auch mal was essen, das einem nicht schmeckt.
- Mit vollem Mund spricht man nicht.
- Nach dem Lachen kommen die Tränen.
- Nach einer halben Stunde machst du den Fernseher aus.
- Nimm dir ein Beispiel an deiner Schwester.
- Ohne Fleiss kein Preis.
- Ruf mich an, wenn du angekommen bist.
- Schau mal, was für gute Noten deine Schwester hat!
- Sonst gibt es keinen Nachtisch.
- Wenn du nicht aufisst, scheint morgen die Sonne nicht.
- Wer nicht hören will, muss fühlen.
- Wie heisst das Zauberwort?
Ohne Gewohnheiten wäre unser Gehirn überfordert
Die Forschung lehrt uns, dass das Gehirn Wiederholungen liebt. Sich in vertrauten Bahnen zu bewegen, findet es prima. Dies kostet nämlich wenig Energie. Anders sieht es aus, wenn es darum geht, Bekanntes loszulassen und von eingefahrenen Mustern abzuweichen. So etwas kostet Kraft.
Das Gehirn flüstert seinem Menschen alles Erdenkliche ein, um dies zu verhindern.
Deshalb bleibt der Mensch am liebsten dort, wo er sich auskennt – auch wenn die Situation noch so unbefriedigend ist.
Rüstzeug zum Aufbruch: Mut und ein Stein des Anstosses
Ausser – ja, ausser es passiert etwas Einschneidendes. Etwas, das die Routine sprengt. Manchmal ist es ein äusseres Ereignis wie ein Konflikt oder ein Jobverlust. Ebenso gut kann es ein inneres Ereignis sein:
Der Mensch erreicht etwa einen «Schluss-jetzt»-Punkt, ein Gefühl von «jetzt-ist-es-aber-genug».
Jeder Satz hat eine Schattenseite
Redewendungen und Volksweisheiten werden über Generationen hinweg überliefert und es gilt, diese zu hinterfragen und verfestigte ungünstige Denkmuster aufzubrechen. Redewendungen stehen meist nicht alleine da, sondern werden mit anderen Sätzen verknüpft und verwoben. Meist sehen wir nur die Vorteile eines Satzes. Die Nachteile, welche in eine Selbstsabotage führen können, werden übersehen oder ausgeblendet. Einige Beispiele:
Der Intelligente gibt nach, der Esel bleibt stehen. Deshalb ziehe ich gewisse Dinge bei Widerstand nicht durch.
Mach es wie die Sonnenuhr, zähl die heitren Stunden nur. Deshalb kann ich ganz schnell das Negative im Leben vergessen oder ausblenden.
Jeder ist seines Glückes Schmied. Deshalb bin ich selbst schuldig, wenn das Leben nicht funktioniert.
Reden ist Silber – Schweigen ist Gold. Deshalb behalte ich meine Gedanken lieber für mich.
Seien Sie auf der Hut vor Ihren Gedanken!
Wenn es in Ihrem Leben zumindest teilweise knirscht, könnten negative Glaubenssätze die Ursache dafür sein. Diese erweisen sich als effektive Barrieren oder innere Saboteure auf dem Weg zum wahren Ich.
Überzogene Selbstkritik, Sorgen und Stress verengen das Blickfeld und verstärken die negierenden Gefühle.
Es folgen Gedanken wie «das kann ich nicht», «das darf ich nicht» oder «das wird sowieso nichts».
Welchen Gedanken hängen Sie nach? Diejenigen Gedanken, denen Sie Aufmerksamkeit schenken, formen Ihre Denkstruktur.
Nach und nach werden Ihre Denkmuster zur Gewohnheit. Sie erscheinen Ihnen als normal und selbstverständlich.
Den eingeschlagenen Weg zu verlassen, kostet Mut. Haben Sie eine Idee davon, welche Ziele Sie erreichen möchten? Sehr schön.
Eigene Denksätze sind eingeschliffen
Die eingemeisselten Denk- und Verhaltensmuster reichen meist bis in die Kindheit zurück. Als Kind ist der Mensch ein Meister der Anpassung. Er sucht sich das vorteilhafteste Verhalten aus und findet seinen Weg durch Versuch und Irrtum, Aktion und Reaktion. Sein inneres Radarsystem lotet dabei fein aus, welche geheimen Bedingungen zu erfüllen sind.
Das Kind braucht Zugehörigkeit, Sicherheit und Anerkennung. Deshalb verhält es sich nach den Regeln seiner Umgebung und nach den Normen der jeweiligen Zeit.
Auf diese Art formt jeder Mensch in den ersten Lebensjahren seinen Charakter und Lebensstil. Ein Lebensstil ist nichts anderes als die Manifestation eines inneren Lebensplans, den sich das Kind für sein weiteres Leben zu eigen macht. Es ist die Grundmelodie, die das Leben durchziehen und unser Selbstmanagement prägen wird.
Was uns ausserdem aufhält: Hürden aus Kindertagen
Bei der Ausformung des Lebensstils versucht das Kind in all den Anforderungen, die sein Lebensumfeld stellt, eine möglichst gute Position zu finden. Dies gelingt nicht immer und es kann zu irrigen Zielen (Adler) führen. «Ich habe nur einen Platz, wenn ich nicht enttäusche» könnte ein solches lauten. Ab da folgt es einem inneren Phantom, einer Art Fata Morgana.
Noch als erwachsener Mensch strengt sich das einstige Kind an, seinen Platz zu erkämpfen, erfolgreich zu sein und positive Bestätigungen zu erhalten.
Dabei irrt es wie durch eine Wüste. Der Durst nach Anerkennung und Geltung leitet es und es bleibt fraglich, ob es auf seinem gewählten Weg Wasser findet. Nicht wenige laufen ihr Leben lang ihrer Fata Morgana nach.
Noch mehr Steine auf dem Weg: Einfluss der Umwelt
Doch nicht nur innere Hürden machen den Aufbruch zu neuen Ufern schwer. Auch die Aussenwelt schränkt den Menschen mit ihren Erwartungen und Urteilen ein. Wie viele Jugendliche werden schon ermuntert, einen Beruf zu wählen, der ihnen Spass macht, bei dem sie kreativ sein und alle ihre Ideen verwirklichen können? Die meisten werden aufgefordert, einen vernünftigen und sicheren Beruf zu wählen. Der Mut bleibt dabei auf der Strecke. Der Weg ist vorgezeichnet für ein Leben im Trott.
Was können Sie tun?
Aufgabe zur persönlichen Weiterarbeit
Sind Sie Ihren Sprichwörtern und Mottos einen Schritt nähergekommen?
- Einige Hinweise zur möglichen Weiterarbeit:
- Eruieren Sie Vor- und Nachteile Ihrer Mottos
- Welche Mottos erkennen Sie heute in Ihrem Alltag?
- Wann ist mein Motto gewinnbringend? Wann hinderlich?
- Über welche Aussagen oder Entschuldigungen ärgern Sie sich bei anderen Menschen?
- Sammeln Sie Sprichwörter, Redewendungen, Formulierungen oder Überzeugungen, die Ihnen während eines Tages auffallen.
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