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Die passende Beratungsperson finden – so gehen Sie vor

Beratungsperson finden: das sollten Sie beachten

Eine psychosoziale Beratung in Anspruch zu nehmen, gilt heute als wichtiger Beitrag zu einem erfüllten und gesunden Leben. Eine vertrauensvolle Beziehung ist die Basis für deren Erfolg. Wir möchten Ihnen in diesem Beitrag eine bewährte Strategie zeigen, um die passende psychosoziale Beraterin / passenden psychosozialen Berater auszuwählen.

Die folgenden Abschnitte zeigen Ihnen, wie Sie eine individualpsychologische Beratungsperson finden und welche Eigenschaften und Kompetenzen sie auszeichnet.

Abb: Berater/innen aus unserem Verzeichnis

 

Verzeichnis individualpsychologischer Beratungspersonen: die erste Adresse für professionelle Beratung

Die schnellste Möglichkeit: Auf unserer Website steht Ihnen ein Beratungsverzeichnis zur Verfügung. Dort finden Sie Personen, die nach ihrer individualpsychologischen Ausbildung erfolgreich ihre eigene Beratungspraxis aufgebaut haben und sich auf dieser Plattform zeigen. 

Überlegen Sie vorab, welche Kriterien Ihnen in Bezug auf die Beratung besonders wichtig sind: In welcher Region soll sich die Praxis befinden? Oder ist auch ein weiterer Weg oder gar eine Online-Beratung für Sie möglich? Wie alt darf oder soll die Beratungsperson sein? Spielt für Sie das Geschlecht eine Rolle? Filtern Sie die Liste anhand dieser Aspekte.

Anschliessend wählen Sie einen Eintrag aus und informieren sich anhand der Praxiswebsite über das Angebot. Ein persönliches Telefonat vermittelt einen ersten Eindruck, ob «die Chemie passt». Achten Sie zudem darauf, dass die Beratungsperson Mitglied in einem Berufsverband ist.  

Beratungsperson finden: Achten Sie auf diese Qualitätsmerkmale

Neben der Ausbildung bringen qualifizierte Beratungspersonen persönliche Qualitäten und eine besondere innere Haltung in den Beratungsprozess ein. In der Ausbildung an der Akademie für Individualpsychologie legen wir besonderen Wert auf die Persönlichkeitsentwicklung unserer Teilnehmenden.

Authentizität und Glaubwürdigkeit 

Eine psychologische Beratungsperson braucht ein hohes Mass an sozialer Kompetenz und Empathie. Eine wesentliche Voraussetzung für erfolgreiche Beratungsprozesse sind die sozialen und methodischen Kompetenzen der psychosozialen Beratungsperson und die Veränderungsbereitschaft der Klient/innen. 

Psychologische Berater/innen fördern in erster Linie die Persönlichkeitsentwicklung und das «Lebenshandling» der Ratsuchenden. Das setzt voraus, dass die Beratungsperson mit sich selbst zufrieden ist und ihre Lebensfelder so gut wie möglich handhabt bzw. die Individualpsychologischen Konzepte selbst lebt.

Was sie ihren Klient/innen vermitteln wollen, haben sie sich persönlich erarbeitet. Erfolgreiche Berater/innen verfügen über eine gereifte Persönlichkeit, sind optimistisch und lebensbejahend. Sie lieben die Arbeit mit Menschen und bereichern das Gegenüber gerne.

Ihre gewachsene Menschenkenntnis ermöglicht es ihnen, sich umgehend auf die Einzelpersönlichkeit einzulassen. Gute Berater/innen verstehen es, andere zu begeistern und machen Mut zum Handeln. Sie sind ausgesprochene Kommunikatoren und führen den Kunden über Sprache und Empathie.

Eine schnelle und klare Auffassungsgabe, sowie eine einfühlsame Präsenz führen dazu, dass Klient/innen über Dinge sprechen, die sie noch niemandem anvertraut haben. Eigene Handlungsmuster werden erkennbar.

Darüber hinaus bestimmen die Kompetenzen der Beratungsperson den Erfolg des Prozesses. Ihr Engagement für die Ratsuchenden, sowie ihre Unterstützung und Gesprächskompetenz sind weitere ausschlaggebende Faktoren. Mit mässigem Engagement lassen sich auch nur mässige Erfolge erzielen.

Emotionale Verbundenheit: eine Voraussetzung für Beratungserfolg

Abb: Berater/innen aus unserem Verzeichnis
 

Emotionale Verbundenheit: eine Voraussetzung für Beratungserfolg

In psychosozialen Beratungs-Gesprächen ist es wichtig, dass ein Gefühl der Verbundenheit entsteht. Allein die Tatsache, dass Klient/innen persönliche Themen wie eigene Erlebnisse einbringen und um Rat fragen, fördert die Verbundenheit. Ein sicheres, ungestörtes Umfeld ist ebenso wichtig.

Jede Aussage von Ratsuchenden wird respektvoll wahrgenommen, deren Haltung akzeptiert. Professionelle Gesprächskultur basiert auf der sozialen Gleichwertigkeit, auf dem gegenseitigen Verstehen. Die Klient/innen müssen sich ernst genommen fühlen – selbst dann, wenn die Beratungsperson eine andere Meinung vertritt.

Besonderen Stellenwert haben in guten Kommunikationsprozessen auch folgende Aspekte: aufmerksames Zuhören, das Gegenüber ausreden lassen, umfassendes Denken und das möglichst präzise, überlegte Sprechen.

Die Fähigkeit zwischen den Zeilen zu lesen: Teil der Beratungskompetenz

Um den grösstmöglichen Nutzen in einem psychologischen Beratungs-Gespräch zu erzielen, nutzen Berater/innen bestimmte Techniken. Damit können sie Informationen bewusster senden und empfangen.

In der Ausbildung zur/m Individualpsychologischen Beraterin / Berater lernen die Teilnehmenden, wie sie Techniken einsetzen, ohne ihr Gegenüber zu manipulieren. Manipulation ist niemals zielführend, auch wenn sie noch so gut gemeint ist. Klient/innen durchschauen sie und damit steht Manipulation einem Erfolg entgegen. 

Entscheidend ist das Wohlwollen für die Gesprächspartner/innen. Die individualpsychologische Grundhaltung der sozialen Gleichwertigkeit ist die Basis für den Gesprächserfolg.

Gefühlsströme im Gespräch wahrnehmen

Das Wahrnehmen der eigenen Gefühle führt dazu, dass die Emotionen des Gegenübers beobachtet und wahrgenommen werden können. Gefühle und Handlungen sind ansteckend. Jemand lacht, gähnt oder verschränkt die Arme. Wir nehmen unbewusst diese Signale wahr und ahmen sie nach. Das gilt umso mehr, je grösser das Einvernehmen mit dieser Person ist.

Die intuitive Übertragung von Gefühlen oder körperlichen Gesten spielt auch im Alltag eine grosse Rolle. Gefühle und Handlungen eines Gegenübers bringen unsere eigenen Emotionen zum Schwingen. Diese Resonanz ermöglicht überhaupt Empathie und den Aufbau einer Beziehung.

Indem wir die Handlungsabsichten, Empfindungen und Gefühle eines Menschen selbst in uns spüren, gewinnen wir ein intuitives Verständnis dessen, was den anderen bewegt.

Ein Beratungsgespräch braucht Schwingung

Zwischenmenschliche Beziehungen brauchen eine wechselseitige Schwingung. Ein Machtgefälle stört das Gleichgewicht und steht einer Arbeitsbeziehung auf Augenhöhe entgegen. Auch mangelndes Einfühlungsvermögen, wenn die Beratungsperson zum Beispiel nicht auf die Stimmung und Situation der Ratsuchenden eingeht, verhindert eine konstruktive Arbeitsatmosphäre.

Welche Rolle spielen Bauchgefühle in der Beratung?

Abb: Berater/innen aus unserem Verzeichnis

 

Welche Rolle spielen Bauchgefühle in der Beratung?

In der Beratung ist die Beratungsperson auf ihr „Bauchgefühl“ angewiesen. Sobald sie ein Verhalten beobachtet, erhält sie aufgrund ihrer Intuition und fachlichem Analysieren, Anhaltspunkte für den weiteren Gesprächs- und Beziehungsverlauf.

Sie greift auf professionelles Wissen zurück. Die Kenntnis vom individualpsychologischen Konzept des individuellen Lebensstils spielt in diesem Zusammenhang eine zentrale Rolle.

Der Lebensstil führt zu wiederkehrenden, typischen Situationen im Alltag. Anders formuliert: Das eigene Verhalten hängt weitgehend vom Lebensstil ab. Wenn ein Ratsuchender zum Beispiel ein negatives Selbstbild in sich trägt, wird er im Alltag ständig «Beweise» finden, die seine Überzeugung bestätigen – weil er mit seinem Handeln auch dazu beiträgt.

Übrigens: Mehr über das Konzept des Lebensstils finden Sie in unserem Beitrag Trigger erkennen und ins Positive umkehren

Hochsensibilität: ein Vorteil in der Beratung?

Auf eine hochsensible Beratungsperson zu treffen, kann ein Vorteil sein.  Hochsensibilität beschreibt ein Persönlichkeitsmerkmal. Es bezieht sich auf Menschen, die Reize intensiver und oft komplexer wahrnehmen als der Grossteil der Bevölkerung.   

Hier sind einige Überlegungen:

Hochsensible Personen können oft tieferes Einfühlungsvermögen und eine intensivere Wahrnehmung für die Gefühle und Bedürfnisse anderer entwickeln. Dies kann in der Beratung von Vorteil sein, da Empathie eine zentrale Fähigkeit ist. Hochsensible Menschen können subtile Nuancen und nonverbale Signale besser wahrnehmen. Dies ermöglicht es ihnen, sich auf feine Details und individuelle Bedürfnisse ihrer Klienten zu konzentrieren.

Die Fähigkeit, Informationen tiefer zu verarbeiten, kann die Kreativität und Intuition fördern. In der Beratung ermöglicht diese Eigenschaft, innovative Lösungen und Herangehensweisen zu entwickeln.

Hochsensible Personen neigen dazu, achtsam und sensibel mit ihrer Umwelt umzugehen. Dies kann dazu beitragen, eine unterstützende und sichere Umgebung in der Beratung zu schaffen.

Stimmigkeit – nicht gekaufte, übergestülpte Programme

Die innere Einstellung, Erwartungen und die Grundhaltung der sich gegenübersitzenden Personen entscheiden, was möglich wird im Gespräch. Stille Selbstgespräche wie «es interessiert mich» oder «ich habe Zeit» sind entscheidend für den Gesprächserfolg. Doch nicht die «aufgesetzten» Worte wirken, sondern die eigene innere Haltung. Die gegenseitige Resonanz ist zwingend für den Dialog, denn auch unausgesprochene Vorstellungen und Erwartungen übertragen sich auf die andere Seite. Der Alltag zeigt, dass fehlendes Einfühlungsvermögen Spannungen und Konflikte begünstigt.

Beziehung gestalten, nicht unbedacht nur eine Technik anwenden

Individualpsychologische Berater/innen versuchen, ihr Gegenüber ganzheitlich zu verstehen, die Logik, die Überzeugungen. Sie beschreiben ihre Wahrnehmung und reflektieren sie, ohne sie zu bewerten. Bewertungen gesteht sie sich nicht zu.

Die Beratungsperson ist allparteilich. Dieser Begriff stammt aus der Familientherapie und beschreibt ihre Grundhaltung.

Sie haben das Wort

In der Beratung geht es darum, die Essenz des Gesagten zu erfassen. Mit der Frage «was ist Ihnen jetzt wichtig?» bringt die Beratungsperson Sie Ihren Zielen näher.

Fazit

Individualpsychologische Beratungspersonen verfügen über eine fundierte Ausbildung und umfassende persönliche Qualitäten. Mit dem Wissen aus diesem Beitrag finden Sie eine/n Berater/in, mit der Sie intensiv und erfolgreich Zusammenarbeiten.

Lesen Sie hier den ersten Teil dieser Beratungs-Trilogie: Ablauf eines psychosozialen Beratungsgesprächs: mehr als Worte

Der dritte Teil lesen Sie hier.

 

Autor: Urs R. Bärtschi

 

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