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Persönlichkeitsentwicklung und psychosoziale Beratung Teil 1: echte Veränderung statt oberflächlicher Lösung

Persönlichkeitsentwicklung in der psychosozialen Beratung: sich selbst entfalten statt Fähigkeiten trainieren

Persönlichkeitsentwicklung in der psychosozialen Beratung: sich selbst entfalten statt Fähigkeiten trainieren

Selbstoptimierung betrachten viele Menschen als idealen Ansatz, um zwischenmenschliche Probleme zu lösen oder die eigene Karriere voranzubringen. Kein Wunder: Passend zum Zeitgeist verspricht sie nachhaltige, schnelle Erfolge. Der eigenen Lebensgeschichte nachzuspüren und sich selbst kennenzulernen, erscheint vor diesem Hintergrund unproduktiv. Diese – nachvollziehbare – Einstellung verhindert allerdings echte Veränderung.

Das ist schade, denn …

Dieser Beitrag möchte Ihnen zeigen, wie ….  

Persönlichkeitsentwicklung oder Training?

Stellen Sie sich vor: Peter leitet seit 2 Jahren eine Projektgruppe im Bereich Softwareentwicklung. Kurz nach seinem Einstieg verliessen zwei Leistungsträger das Team. Seitdem kämpft Peter um die Anerkennung seiner Mitarbeiter/-innen und um ein positives Klima. Die Mitarbeiter/-innen scheinen ihm vorzuwerfen, die beiden Teammitglieder vergrault zu haben. Eine ehrliche Aussprache hat nie stattgefunden. Peter möchte seine Führungskompetenzen optimieren. Er geht davon aus, dass er in einem Training in zwei oder drei Sitzungen die modernsten und effektivsten Kommunikationstechniken lernt und das Thema von seiner Agenda endgültig streichen kann.  

Der Teamleiter entscheidet sich für eine individualpsychologische Beratung, weil ihn das Angebot überzeugt. Als ihn die Beraterin bittet, den GPI, einen Fragebogen über die Grundrichtungen der Persönlichkeit auszufüllen, reagiert er skeptisch. Er möchte zeitnah seinen Teamkonflikt lösen und nicht sein Seelenleben analysieren.

Individualpsychologie wirkt tief und nachhaltig

Die Beraterin kennt solche Momente. Sie erklärt Peter den grundsätzlichen Unterschied zwischen dem reinen Training von Kompetenzen und Persönlichkeitsentwicklung im Sinne der Selbstreflexion.  

Die Beratungseinheiten würden folgendermassen ablaufen: Gemeinsames Erarbeiten der möglichen Ursachen für den Konflikt. Eigene Anteile erkennen und benennen und damit die Dynamik des Konflikts erkennen. Vielleicht entdeckt Peter an sich eine Angewohnheit, gewisse Wortlaute sofort als persönlicher Angriff zu erfassen den er gekonnt pariert. Er trainiert erstmal, genau zuzuhören und Vorwürfe möglichst gelassen anzunehmen und den möglichen Wunsch dahinter zu hören. Er soll sich auf die Lösung des Konfliktes fokussieren, und seine Befindlichkeiten verstehen lernen.

So kann er es schaffen, die Unstimmigkeiten zu bereinigen.

Individualpsychologische Beratung geht einen grossen Schritt weiter als blosses Training. Sie unterstützt den Ratsuchenden, sich selbst kennenzulernen und seine Fähigkeiten entsprechend seiner Persönlichkeit zu entwickeln und indirekte Selbstdynamiken aufzudecken. Auf diese Weise entsteht ein stabiles Fundament, auf dem langfristig eine wertschätzende, ermutigende und erfolgreiche Zusammenarbeit aufgebaut wird.  

Wie das funktioniert und welche Fähigkeiten individualpsychologische Berater/-innen in ihre Arbeit einbringen, zeigen die nächsten Abschnitte.

Individualpsychologie wirkt tief und nachhaltig

Was genau ist psychosoziale Beratung?

Beratung ist ein populärer Begriff. Der Markt hält für die unterschiedlichsten Fragestellungen und Lebenssituationen ein spezielles Beratungsangebot bereit – von der Berufsberatung über die Konfliktberatung bis zur Paarberatung. Was psychosoziale Beratung bedeutet, beschreiben wir in diesem Artikel.

So wirkt Beratung: Beziehung als zentraler Wirkfaktor.

Die Beziehung zwischen Ratsuchenden und Berater/-in ist das A und O. Erfolgreiche Beratungspersonen stellen deshalb die Beziehung in den Vordergrund – nicht Theorie oder Methoden. Stattdessen spielen Akzeptanz, Respekt und Empathie die wichtigste Rolle. Eine unvoreingenommene Haltung und ein Miteinander auf Augenhöhe fördern einen fruchtbaren Austausch.   

Die ratsuchende Person wünscht sich ein einfühlsames Gegenüber, einen Menschen, bei dem sie sich aufgehoben und verstanden fühlt. Anders ausgedrückt: Klient/-innen suchen «Sicherheit». Schliesslich wollen sie sich in der Beratung öffnen, sie zeigen sich verletzlich und brauchen dafür einen sicheren Rahmen. Deshalb wählen sie die Beratungsperson sehr sorgfältig aus. In unserem Fallbeispiel waren es ebenfalls die Ausstrahlung und Persönlichkeit der Beraterin, die Peter schliesslich überzeugten.

Diese Art persönlicher Professionalität beruht auf einer soliden Ausbildung und sehr viel Selbsterfahrung. 

Persönlichkeitsentwicklung: Psychosoziale Berater/-innen brauchen Selbsterfahrung

Die persönliche Auseinandersetzung mit der «eigenen Geschichte» fördert tiefe Selbsterkenntnis und haucht der Beraterausbildung Leben ein. Wird diese persönliche Erfahrung nicht gemacht, bleibt das erworbene Wissen oberflächlich – Berater/-innen können Tools vermitteln und Trainings anbieten. Nachhaltige Veränderung kommt nicht ohne Persönlichkeitsentwicklung aus. Und die setzt eine Verbindung von Ausbildungswissen mit der eigenen, gereiften Beraterpersönlichkeit voraus. 

Erfahrungsgemäss suchen psychosoziale Berater/-innen immer wieder nach Möglichkeiten, ihre Kund/-innen noch besser zu unterstützen. Der effektivste Weg führt über Persönlichkeitsentwicklung. Eine Beratungsperson ist den Ratsuchenden in der Entwicklung immer einen Schritt voraus. Je besser sie sich selbst kennt und den eigenen Entwicklungsprozessen folgt, umso klarer wird der Blick auf die Person gegenüber.

Persönlichkeitsentwicklung: Psychosoziale Berater/-innen brauchen Selbsterfahrung

Authentizität und innere Stärke müssen wachsen, man kann sie nicht trainieren

Beratungspersonen, die innere Klarheit, Empathie und Stärke ausstrahlen, werden als vertrauensvoll und authentisch wahrgenommen. Ihre Persönlichkeit haben sie im Laufe ihres Lebens entwickelt und während der Beratungsausbildung weiter vertieft. 

Stellen Sie sich vor: Ein Ratsuchender, der sich in einer ermutigenden, wohlwollenden Atmosphäre selbst besser kennenlernt und weiterentwickelt, erfährt gelebte Empathie und Gleichwertigkeit. Er sieht im Berater ein lebendes Beispiel. Diesen Lerneffekt können Methoden-fokussierte Trainings nicht erzielen. Sie bleiben oberflächlich.

Durch Selbstreflexion die eigene Persönlichkeit entwickeln

So funktioniert Persönlichkeitsentwicklung: Eigene Gedanken werden bei der Reflexion in den Mittelpunkt gesetzt. Das Ziel: Selbsterkenntnis und das Erkunden der eigenen Möglichkeiten. Dadurch entsteht die Möglichkeit, Verhaltensgewohnheiten und Automatismen, Unbewusstes, etc. zu erkennen und zu verändern.

Wer Selbstreflexion konsequent anwendet, wird «vom Passagier zum Piloten» seiner eigenen Gedanken und ermöglicht eine optimale Selbststeuerung. Erkennbar wird die gelungene Selbstreflexion dadurch, wenn gezielte eigene und erwünschte Verhaltensänderungen bemerkt, erklärt und beschrieben werden können. Dazu gehört das Bewusstsein, wie das eigene Konzept oder Weltbild umgestaltet wurde.

Selbstreflexion ist mit einem Puzzle vergleichbar. Anfangs liegen die Einzelteile durcheinander. Das fertige Puzzle, also das Gesamtbild und die Handlungsmuster sind noch nicht sichtbar. 

Durch eigenes (Nach-) Denken werden die persönlichen Lernprozesse analysiert und anschliessend schriftlich festgehalten. So entsteht ein immer klareres Bild der eigenen Person und die Fähigkeit der (Selbst-) Analyse wird immer stärker.

Persönlichkeit – sich selbst und andere erkennen

Wo stehe ich in meiner Persönlichkeitsentwicklung als Berater? Was ist meine Sicht auf die Welt? Welche Selbsterkundung war wichtig für mich? „So bin ich eben“, ist schnell gesagt. Die 3-jährige Ausbildung zum psychosozialen Berater/in wird einen Sprung in ihrer persönlichen Entwicklung bewirken. Nebst Fachwissen, Methoden, Haltung oder beraterischer Selbstreflektion ist die gezielte Persönlichkeitsentwicklung zu betonen. Die Lebensstilanalyse fördert die Selbsterkundung.

Mit dem GPI®-Testverfahren können Sie bereits im 1. Semester ihre eigene Persönlichkeit reflektieren. In Bezug auf die eigene Beratungstätigkeit gilt es Wissen wie ich selbst ticke und welche Stärken, wie auch mögliche Stolpersteine in einem Beratungsgespräch zu beachten sind.

Durch Selbstreflexion die eigene Persönlichkeit entwickeln Akademie Individualpsychologie

PERSÖNLICHKEITSENTWICKLUNG

Charakterbildung für Berater/innen und Coachs

Ein erfolgreicher Coach ist einer, der bereits dort ist, wohin seine Kunden wollen, meint Urs R. Bärtschi. Er – oder sie – ist den eigenen Kunden also einen Schritt voraus. Wie sich Beratungsprofis diesen Vorsprung erarbeiten können, erklärt der Schweizer Coach in acht Impulsen.

„Das ist eine Frau, ein Mann von Charakter!“ Den Ausspruch kennt jeder, und manche kennen sogar jemanden, über den oder die sie dies sagen würden, jemanden, dem oder der sie ohne zu zögern vertrauen würden.

Doch selten können sie auch erklären, warum das so ist. Denn was macht einen starken Charakter aus? Hilfreich sind bestimmte Lebensauffassungen, Werte und Werthaltungen jedenfalls. Sie sind jedoch so vielfältig wie die Menschen selbst. Und das ist gut so. Worauf es wirklich ankommt, ist deshalb die gelebte Wahrhaftigkeit: Ein charakterstarker Mensch tut, was er sagt, und sagt, was er tut. Man spürt Klarheit, Echtheit und Transparenz – diese Eigenschaften zeugen von der Charakterstärke des Einzelnen, die nach aussen so vorteilhaft wirkt. Aber auch nach innen macht sie einen Unterschied, nämlich den, ob das Leben inspirierend und erfüllend erlebt wird oder nicht.

Persönlichkeit bewegt Menschen

Für Beratungsprofis lohnt es sich deshalb doppelt, an der Entwicklung einer solchen Charakterstärke zu arbeiten – für die Aussicht auf ein Leben in Zufriedenheit und Wahrhaftigkeit ebenso wie für den beruflicher Erfolg. Denn zu Letzterem trägt eine überzeugende Aussenwirkung entscheidend bei. Vor allem aber stärkt ein Berater/in so das eigene professionelle Repertoire.

Denn ein/e psychosoziale/r Berater/in kann andere nur bis zu einem Punkt bringen, den er selbst schon erreicht hat, eine Beraterin kann einem Klienten nur das vermitteln, was sie sich selbst schon angeeignet hat. „Ein Coach muss in der Lage sein, sich selbst effektiv als Werkzeug in der Beratung einzusetzen – jenseits von Darstellungsdrang, aber auch jenseits von Selbstverleugnung. Dazu braucht er als überfachliche Qualifikation insbesondere eine realistische Selbsteinschätzung, emotionale Stabilität, ein gesundes Selbstwertgefühl, Verantwortungsbewusstsein, intellektuelle Beweglichkeit und Einfühlungsvermögen“, schreibt Eva Wolf in einem Kompendium des deutschen Coaching-Verbandes DBVC.

Schliesslich treffen Berater/innen und Coachs in Beratungsgesprächen auf die Herausforderungen ihrer Klienten in deren Leben. Ihre Aufgabe ist es, komplexe Situationen zu verstehen, mit leichter Hand einen Perspektivenwechsel vorzunehmen und sich sowohl ganzheitlich als auch wertneutral in die Situation des Klienten einzudenken.

Zugleich müssen sie Beratungsauftrag und -ziel vor Augen behalten und den Beratungsprozess steuern und über eine sehr gute Gesprächskompetenz verfügen, die es ständig weiter zu professionalisieren gilt.

Charakterstärke macht Arbeit

Mit Blick auf die Vielfalt dieser Aufgaben wird klar, dass ein guter Beratungsprozess mindestens ebenso sehr von der reifen und gefestigten Persönlichkeit der Beratungsperson lebt. Doch woran können Beratungsprofis die eigene Reife festmachen? Und vor allem: Wie lässt sie sich fördern? Durch Ausbildung? Leider nicht überall, denn obwohl sie über das Gelingen eines Beratungsprozesses entscheidet, wird die persönliche Reife in vielen Ausbildungen überhaupt nicht thematisiert. Also durch Lernen im Alltag – und vor allem durch die ständige Arbeit am Selbst und der eigenen Selbstentwicklung.

Persönliche Reife nämlich ist ein ständiges persönliches Wachsen –von dem Zustand, in dem jemand weder fähig noch willig ist, bestimmte Leistungen zu erbringen, bis hin zu einem Reifegrad, in dem die eigenen Fähigkeiten strategisch und kommunikativ eingesetzt werden, jemand also über echte Tatkraft und soziale Kompetenz verfügt. Eine Beratungsperson mit höherer Reife ist wirksamer als ein unerfahrener – je weiter jemand wächst, desto weiter kann er – oder sie – andere Menschen führen. Und umso besser kann er sich den Reifegrad seiner Klienten vor Augen führen, um sie angemessen zu unterstützen, ohne sie zu überfordern.

Der Weg zur inneren Stärke

Charakter ist also das Resultat einer persönlichen Entwicklung. Und diese Entwicklung entsteht durch Erlebnisse, die Menschen helfen, Stufe für Stufe über sich hinauszuwachsen. Jede gemeisterte Hürde ist dabei eine positive Erfahrung, die die Neugier, den Elan und den Mut fördert, sich neuen Herausforderungen zu stellen.

Der Weg zur inneren Stärke - Persönlichkeitsentwicklung

Berater/innen, die Charakterstärke entwickeln möchten, fordern sich deshalb selbst und arbeiten ständig an sich, mit dem Ziel, sich selbst zu erfassen, die eigenen Stärken und Begrenzungen zu kennen und zu respektieren. Ihr Ziel ist die innere Unabhängigkeit: Das heisst, sie sind geleitet von ihrem eigenen Wertesystem und dennoch allparteilich in ihrer Haltung, egal welche Einflüsse auf den Beratungsprozess einwirken. Dazu haben sie die Fähigkeit, immer wieder auf die Metaebene zu gehen. Einen guten Einstieg in diese Arbeit geben die folgenden neun Impulse:

Impuls 1: Resümee ziehen

Der erste Schritt zur Charakterstärke ist, sich Klarheit über die eigenen Wertmassstäbe zu verschaffen und sich zu fragen: „Lebe ich, was ich sage?“ Wenn hier Unsicherheit besteht, hilft eine einfache Faustregel: Die Werte spiegeln sich in dem wider, was einem wichtig ist. Sie zeigen sich m Alltag und an den Ergebnissen des eigenen Lebens.

Hilfreich ist es deshalb, zunächst einen Blick zurückzuwerfen:

  • Wie habe ich mich verändert? Wann habe ich wichtige Schritte in meiner persönlichen Entwicklung bewältigt?
  • Auf welche Schritte bin ich stolz? Was ist heute anders als vor zehn Jahren?
  • Wo stehe ich in fünf Jahren?
  • In welchen Phasen hat meine Selbstentwicklung spürbare Schritte hin zu mehr Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein gemacht?

Mit dem Blick auf das eigene Leben erkennt man, was Veränderung ermöglicht. Zugleich wird deutlich, dass Veränderung kontinuierlich geschieht – und insbesondere dann, wenn sich Menschen auf ungewohnte oder neue Umgebungen einlassen.

Impuls 2: Standfestigkeit üben

Im zweiten Schritt wird nun die eigene Stabilität geprüft:

  • Wie schnell lasse ich mich von Meinungen und Ansichten anderer beeinflussen?
  • Wie schnell können andere mich von meinem Weg abbringen, bevor ich überhaupt loslaufe?

Wer nicht zu 100 Prozent überzeugt ist, läuft Gefahr, schon von ein wenig Kritik ins Wanken zu kommen. Berater/innen sollten deshalb ihre Werte und Positionen gut durchdenken, damit sie auch bei Gegenwind stabil bleiben.

Impuls 3: Wachsen durch Schwierigkeiten

Menschen wachsen an den Erfolgen ihres Lebens, deutlich mehr jedoch an den Herausforderungen: Wenn sie dranbleiben und weitermachen, auch wenn sich Schwierigkeiten einstellen; wenn sie Mut haben und daran glauben, dass es weiter vorne einen Weg gibt; wenn sie Beharrlichkeit, Ausdauer und Hartnäckigkeit beweisen – dann reift das innere Menschsein. Das notwendige Dranbleiben lässt sich im sportlichen Hobby ebenso üben wie im betrieblichen Alltag. Wichtig ist, sich selbst zu beobachten und zu fragen:

  • Soll ich wirklich jetzt schon aufgeben?

Impuls 4: Wachsen durch Reflexionsfähigkeit

Charakterstarke Menschen wollen wissen, wer sie sind, was sie bei anderen Menschen auslösen und wie sie wirken.

  • Sie haben deshalb Feedback als eine wichtige Lernmöglichkeit erkannt.
  • Sie nehmen es an und denken darüber nach.

Suche ich selbst genug Feedback, und bin ich offen für mögliche Kritik?

Impuls 5: Wachsen durch Leidenschaft

Aussergewöhnliche Dinge lassen sich nur mit Leidenschaft erreichen. Leidenschaft macht deshalb in vielen Situationen den Unterschied. Psychologische Berater/innen sollten sich deshalb fragen:

  • Wie fasziniert bin ich von meinem Tun?
  • Ist mein Feuer für andere spürbar?
  • Packe ich meine täglichen Arbeiten tatkräftig an?

Impuls 6: Wachstum durch Kompetenz

Persönliche Fertigkeiten können nur durch wiederholtes und beständiges Üben verbessert werden, sowie durch Lernen und Reflektieren. Doch es lohnt sich. Gute, zuverlässige Arbeit und eine verbindliche Leistung werden in der Gesellschaft wahrgenommen und geschätzt, egal ob es sich um Handwerker, Sportlerinnen oder Unternehmer handelt. Deshalb sollten Beratungspersonen ihre Talente und Fähigkeiten pflegen und nutzen. Mit jedem Einsatz werden diese Kompetenzen trainiert. Malcom Gladwells populärer Regel zufolge trainieren erfolgreiche Menschen ihre Fähigkeiten mindestens 10.000 Stunden lang. Berater/innen erreichen diese Summe in ihrem Beruf zum Beispiel nach sechs bis sieben Jahren. Führt man den Gedanken Gladwells konsequent weiter, können Beratungsprofis es je nach Karriereweg im Alter von 40 Jahren locker auf 50.000 Stunden Talenttraining bringen. Und was wächst, wird irgendwann sichtbar.

Es lohnt sich deshalb, sich immer wieder zu fragen:

  • Wo gibt es Chancen, meine Kompetenzen zu verfeinern?
  • Wie kann ich meine Fähigkeiten unter Beweis stellen?

Impuls 7: Mut beweisen und die eigenen Talente kennen

Schon Winston Churchill wusste, dass Mut die wichtigste menschliche Stärke ist, weil er die Grundlage für alle anderen Stärken darstellt. Dies gilt ganz besonders für persönliches Wachstum.

Denn das gelingt vor allem denen, die sich trauen – ins kalte Wasser zu springen zum Beispiel, oder die sich auch mal zu grosse Schuhe anzuziehen, in die sie dann erst hineinwachsen.

Berater/innen tun gut daran, diesen Mut zu sammeln und auch mal mit ihren Talenten zu wuchern, statt wohlverdiente Lorbeeren mit einem Wisch vom Tisch zu fegen und Bescheidenheit zu zelebrieren. Denn Letztere mag eine Zier sein, für die persönliche Entwicklung und Entfaltung ist sie nicht hilfreich.

  • Habe ich den Mut, meine Talente einzusetzen?
  • Oder vergrabe ich mich aus Unsicherheit?
  • Wo kann ich Dinge tun, die ich heute noch nicht kann?

Impuls 8: Wird Ihr künftiges Ich zufrieden sein?

Das künftige Ich ist die Person, die jemand nächste Woche, nächsten Monat oder nächstes Jahr sein wird. Geformt wird es von dem Leben, den Entscheidungen und Zielen heute. Auch der Lebensstil bzw. das persönliches Bewegungsgesetz spielt eine entscheidende Rolle, der (nach Alfred Adler) in den ersten fünf Jahren des Lebens ausgeprägt wurde. Diese Faktoren zu reflektieren, macht es möglich, sie auch zu korrigieren und aktuelle Entscheidungen bewusst zu lenken:

Warum tue ich das, was ich tue? Ist mir das wirklich wichtig?

Mein Lebensstil beeinflusst, was ich denke und fühle und im Leben erreiche. Bin ich mit dem Resultat einverstanden bzw. zufrieden?

Was macht mein zukünftiges Ich glücklich?

Was macht mein zukünftiges Ich glücklich?

Denn über das Glück des Zukunfts-Ichs entscheiden wir heute schon mit – ebenso wie darüber, welche Charakterstärken in den nächsten Jahren reifen werden. Gerade professionelle Entwicklungsbegleiter sollten deshalb den Schritt zu mehr persönlicher Reife immer wieder wagen und sich neuen Erfahrungen gegenüber öffnen.

Teil zwei der Reihe «Persönlichkeitsentwicklung» können Sie hier lesen.

 

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