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Glaubenssätze erkennen und transformieren

Glaubenssätze in der Psychologie: erkennen, verstehen, verändern

Glaubenssätze in der Psychologie: erkennen, verstehen, verändern

Viele Menschen hadern mit ihrem Leben: Am Arbeitsplatz fühlen sie sich nicht ausreichend anerkannt, in der Partnerschaft sind Routine und Distanz eingekehrt und sie fragen sich insgeheim, ob dieser Platz im Leben noch der richtige für sie ist. Werden sie etwas verändern? Vielleicht. Für gute Veränderungen ist es nie zu spät. Denn heute ist der erste Tag meines zukünftigen Lebens. Andere wiederum verharren in der ungeklärten Situation. – Warum tun sie das?

Dieser Beitrag zeigt, dass der grösste Gegner von Veränderungen zwischen Ihren Ohren sitzt und erklärt, wie Sie ihn erkennen. Ausserdem erhalten Sie konkrete Tipps, um Veränderungen aktiv einzuleiten – für ein erfülltes und reiches Leben.

Denkgewohnheiten und Glaubenssätze: ein starkes Duo

Das menschliche Gehirn ist aussergewöhnlich: Es zählt zu den komplexesten Organen in der Natur und obwohl es nur zwei Prozent des Körpergewichtes ausmacht, verbraucht es täglich zwanzig Prozent der zugeführten Energie. Sie sehen: Denken ist eine energieintensive Angelegenheit.

Da Energie meist knapp ist, versucht das Gehirn, Ressourcen einzusparen. Das gelingt ihm vor allem durch Routinen. Veränderungen – auch in den Denkgewohnheiten – kosten Kraft und das Gehirn versucht, diesen Aufwand zu vermeiden. Es belohnt seinen Besitzer, wenn er seine Gewohnheiten beibehält, indem es Dopamin ausschüttet. Folglich verbleibt ein Mensch in einer Situation und beharrt auf seiner Meinung, auch wenn ihm diese mehr schadet als nützt. Um Veränderungen einzuleiten, müssen wir diesen Mechanismus durchschauen und ihn umgehen.

Im ersten Schritt gilt es, das eigene Denken zu erkunden.

Sätze - welche uns prägten

Abb. Referat SKAP 2022: “Out of the box” von Urs R. Bärtschi. Mit diesem Link können Sie die gesamte PowerPoint herunterladen.

Die eigenen Gedanken: Blindes Vertrauen ist fehl am Platz

Im Alltag erkennen wir unsere Gedanken als selbstverständliche Wahrheit an. Doch sind sie das tatsächlich? Kennen Sie nagende Selbstzweifel, intensive Sorgen, die sich im Nachhinein als unbegründet erweisen oder die negative innere Stimme, die jede neue Idee im Keim erstickt? Solche Gedanken basieren auf Denkgewohnheiten. Es sind Glaubenssätze, die Ihnen so vertraut sind, dass Sie sie für wahr halten. 

Reflexion – Welchen Glaubenssätzen schenken Sie Aufmerksamkeit?

Überlegen Sie: Welche Gedanken tauchen in Ihrem Kopf auf, wenn Sie daran denken, Ihr Leben in einem wichtigen Bereich zu verändern? Das kann ein neuer Job, ein Aufbaustudium oder eine völlig neue berufliche Ausrichtung sein. Sind es ermutigende oder entmutigende Sätze? Schreiben Sie die Aussagen Ihrer inneren Stimme untereinander auf ein Blatt Papier.

Nehmen Sie sich die Sätze nacheinander vor und überlegen Sie jeweils, wie sich die Aussage mittel- bis langfristig auf Ihr Leben wirkt: auf Ihr Wohlbefinden, auf Ihre Beziehungen, auf Ihren Beruf.

Was glauben Sie: Wie würde sich Ihr Leben verändern, wenn Sie negative Glaubenssätze durch ermutigende Aussagen ersetzen?

Ehrlicherweise erfordert es Mut, eingefahrene Bahnen zu verlassen und eine Garantie, dass Sie Ihr Ziel tatsächlich erreichen, gibt es nicht. Sind Sie trotzdem bereit?

Persönlichkeitsentwicklung – nichts für Feiglinge

Direkt darauf angesprochen, beantworten Sie die oben gestellte Frage wahrscheinlich mit einem Ja. Der Grund: In diesem Augenblick weitet sich Ihre Perspektive und Bilder der erträumten Zukunft steigen in Ihnen auf. Der erste Schritt ist getan!

Zur Wahrheit gehört auch, dass sich der erste Begeisterungssturm legt und alte Muster wieder das Steuer übernehmen. Dafür ist vor allem Stress verantwortlich. Er sorgt dafür, dass das Gehirn auf tief verankerte und stabile Routinen zurückgreift. Die Folge: Sie wollen etwas verändern, doch es klappt nicht.

Denken Sie daran: Persönlichkeitsentwicklung erfordert neben Mut auch Ruhe und Zeit.

Verinnerlicht & Automatisiert

Die Kindheit als Trainingslager: So entstehen Glaubenssätze

Wenden wir uns wieder den Glaubenssätzen zu: Die meisten Glaubenssätze – positive wie negative – stammen aus den Kindertagen. Es sind Sätze, die Sie entweder direkt zu hören bekamen oder sich indirekt durch das Beobachten Ihres Umfelds erschlossen haben. Klassische Beispiele wären: Dränge dich nicht in den Vordergrund. Lass dir nichts gefallen. Sei ehrlich.

Warum prägen uns frühen Erfahrungen so nachhaltig?

Kinder sind wahre Meister der Anpassung. Sie verfügen über sehr feine Antennen und erkennen genau, für welches Verhalten sie Anerkennung und ein Gefühl von Sicherheit und Zugehörigkeit erhalten. Sie folgen den Regeln ihres Umfeldes und dem dazugehörigen Zeitgeist. Daraus entwickelt jeder Mensch in den ersten Lebensjahren seinen Charakter und Lebensstil – ob er will oder nicht. Dieser Prozess ist nicht vor Fehlentwicklungen gefeit. Nach Alfred Adler können Beobachtungen auch zu «irrigen Zielen» führen. Etwa, wenn das Kind eine Überzeugung entwickelt, die sinngemäss lautet: Ich habe nur einen Platz im Leben, wenn ich andere nicht enttäusche. Dieser Maxime folgt der junge Mensch blind, auch wenn sie nicht zum Erfolg führt – im äussersten Fall tut er dies sein Leben lang.

Welche Glaubenssätze gibt es und was sind gute Glaubenssätze?

Aussagen, die den Menschen ermutigen, ihn trösten und ihm vermitteln, dass er wertvoll ist, werden als «gute Glaubenssätze» bezeichnet.

Hier einige Beispiele:

  • Wer wagt, gewinnt.
  • Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.
  • Den Tüchtigen gehört die Welt.
  • Ich bin genau richtig, so wie ich bin.
  • Meine Meinung zählt.
  • Ich darf meinen Weg gehen.
  • Ich muss nicht perfekt sein.
  • Ich bin liebenswert.
  • Ich gehöre dazu.
  • Das Leben meint es gut mit mir.
  • Ich darf vertrauen.

Negative Glaubenssätze erkennen und auflösen

Im Gegensatz dazu blockieren innere Überzeugungen mit negativem Charakter die persönliche Entwicklung und verhindern Erfolg. Wer eine Aufgabe nicht in Angriff nimmt, weil «es sowieso nicht klappt», wird keine Erfolgserlebnisse sammeln. Der Glaubenssatz wird zur selbsterfüllenden Prophezeiung und verfestigt sich mit jedem Lebensjahr.

Was für eine Tragik: Je älter wir werden, umso fester halten wir an unseren Überzeugungen fest – schliesslich haben sie sich über Jahrzehnte hinweg als wahr erwiesen. Aus diesem Grund ist es so wichtig, diese Überzeugungen zu identifizieren und gezielt zu verändern.

Kennen Sie einen oder mehrere der folgenden Sätze?

  • Liebe muss ich mir verdienen.
  • Ich darf keine Fehler machen.
  • Andere sind viel beliebter.
  • Gut Ding will Weile haben.
  • Ich muss alles alleine schaffen.
  • Ich bin ungeschickt.
  • Ich bin nicht hübsch/sportlich/musikalisch genug.
  • Andere Menschen wollen mich ausnutzen.

Ein sehr verbreitetes Beispiel ist der Beruf: Wer trägt schon die Überzeugung in sich, dass es in Ordnung ist, häufig den Beruf zu wechseln, Risiken einzugehen oder einen Beruf zu ergreifen, weil er Freude bereitet? Ein Beruf mit hohem Status, solidem Einkommen und Sicherheit wird als erstrebenswert betrachtet und sind in Form von Glaubenssätzen in uns verankert.

Wie erkenne ich meine negativen Glaubenssätze?

Sie haben jetzt eine Vorstellung davon, wie Glaubenssätze entstehen und welche Arten von Glaubenssätzen es gibt. Jetzt geht es darum, Ihre persönlichen Denkmuster noch besser kennenzulernen.

Reflexion: Der innere Dialog

Jeder Mensch führt automatisch einen inneren Dialog. Anders ausgedrückt: Die meiste Zeit des Tages denken, fühlen und handeln sie unbewusst. Das ist auch gut so, denn so werden Ressourcen für andere Denkaufgaben frei.

Nehmen Sie sich bewusst Zeit, um die inneren Vorgänge zu beobachten. Sie werden spannende Aha-Momente erleben und sich selbst rasch besser verstehen.

Versuchen Sie, die folgenden Fragen für sich zu beantworten: Was begeistert Sie? Wo können Sie Ihr Umfeld aktiv gestalten? Was gibt Ihnen Sinn? Wie können Sie Ihre Talente, Begabungen und Fähigkeiten einbringen, entwickeln und wachsen lassen?

Sie ahnen, dass dieser Prozess mühevoll sein kann? – Sie haben recht. Trotzdem zeigt die Erfahrung, dass sich der Aufbruch lohnt. Menschen, die sich auf diesen Weg einlassen, sind zufriedener als diejenigen, die sich in ihren gewohnten Bahnen dauerhaft einrichten. Der Grund: Sie erwerben neue Fähigkeiten, überwinden Ängste und wachsen über sich hinaus. Sie erleben sich als kompetent.

Wenn Sie nun beginnen, Ihre inneren Überzeugungen zu hinterfragen und zu transformieren, werden Sie auf eine weitere Hürde stossen: Menschen in Ihrem Umfeld.

Der Einfluss des persönlichen Umfeldes

Stellen Sie sich vor, Sie haben Ihre Selbstzweifel überwunden und berichten Ihrem Partner oder einer Freundin voller Begeisterung von Ihren Plänen. Wie werden die beiden reagieren? Jede Person in Ihrer Umgebung trägt eigene Glaubenssätze in sich. Entsprechend fällt die Antwort aus. Da sie beide höchstwahrscheinlich einer Generation angehören und aus einem ähnlichen Umfeld stammen, wird Ihnen Ihr Gegenüber möglicherweise die eben überwundene Überzeugung präsentieren. Aus der Distanz betrachtet, erscheint die Reaktion verständlich. Bei Ihnen regt sich wahrscheinlich Enttäuschung und Frustration.

Glaubenssätze sind limitiert

Der Ausweg: Gelassenheit und neue Impulse

Sie werden auf Ihrem Weg schrittweise ein immer klareres Bewusstsein für Ihre Denkgewohnheiten und Glaubenssätze aufbauen und auch Ihre Mitmenschen besser verstehen. Sie erkennen, mit wem Sie über Ihre Erfahrungen sprechen können und welche Zeitgenossen sich nicht dafür eignen.

Die Energie dafür schöpfen Sie aus Ihrem Inneren, aus dem tiefen Wunsch, sich selbst zu entdecken und zu wachsen. Schliesslich möchten Sie auf ein erfülltes Leben zurückblicken und nicht um verpasste Chancen trauern.

Neben der ehrlichen Selbstreflexion gilt es, gezielt mit Personen in Kontakt zu treten, die Ihre neu aufgebauten Überzeugungen teilen und Sie in Ihrem Tun bestärken. Das bedeutet nicht, dass Sie Ihr bisheriges Leben vollkommen hinter sich lassen. Es werden neue Kontakte hinzukommen und einige alte Bekannte verabschieden sich möglicherweise. Das ist normal. 

Alfred Adlers Individualpsychologie: Ein wertvoller Schatz auf dem Weg zur Selbsterkenntnis

«Das Individuum ist Kunstwerk und Künstler in einem.»
                                                                                  Alfred Adler

Alfred Adler, der österreichische Arzt und Psychotherapeut, veröffentlichte 1927 in den USA ein Werk mit dem Titel «Menschenkenntnis». Es entwickelte sich zum absoluten Bestseller, denn Adler schrieb einfach und gut verständlich. Sein Werk hat bis heute unzählige Menschen ermutigt, sich auf den Weg der Selbsterkenntnis einzulassen und sie dabei unterstützt, ihn erfolgreich zu gehen.

Die zentralen Aussagen in dem Buch lauteten: 

  • Kooperation ist erstrebenswerter als Konkurrenz und Macht.
  • Das Kind ist schöpferisch und gestaltungsfähig.
  • Selbstvertrauen und Selbstständigkeit müssen gelernt werden.

Alfred Adlers Konzept geht davon aus, dass das Leben alle Menschen vor Herausforderungen stellt, die er lösen muss, um inneren Einklang zu erlangen. Adler verzichtete auf schnelle, vorgefertigte Lösungen. Er sah seine Mission darin, das Menschsein besser zu verstehen und sein Wissen darüber zu teilen.

Adler erkannte, dass der Mensch nicht stumpf inneren Impulsen folgen muss, sondern die Fähigkeit besitzt, sich selbst zu steuern und sein Leben aktiv zu gestalten. Er veranschaulichte diese Erkenntnis an folgendem Beispiel:

«Wenn wir uns eine Kiefer ansehen, die in einem Tal wächst, so werden wir feststellen, dass sie sich von einer, die auf dem Berggipfel wächst, unterscheidet. Es ist dieselbe Art von Baum, eine Kiefer, aber es liegen zwei verschiedene Lebensstile vor. Der Lebensstil eines Baumes ist seine Individualität, die sich in einer Umgebung ausdrückt und in ihr formt. (…) Bei den Menschen ist es fast ebenso.»[1]

Glaubenssätze aus der Perspektive der Individualpsychologie

Alfred Adler gilt als Pionier, wenn es um die Erforschung frühkindlicher Prägungen geht. Aus seiner Sicht entsteht das Unterbewusste durch frühkindliche Umwelteinflüsse und Erfahrungen. Adler beschreibt dies so: 

«Wir betrachten das, was wir an ihm sahen, als die Abdrücke seiner ersten Kindheitserlebnisse, die ihm bis ins hohe Alter anhaften.»[2]

Menschen werden einerseits durch ihr soziales Umfeld geprägt, aber auch davon, welche Schlüsse sie aus den Erfahrungen ziehen und auf Herausforderungen reagieren.

Alfred Adler sagt:

«Nun ist aber die Wahrnehmung nie mit einem photographischen Apparat zu vergleichen, sondern sie enthält immer etwas von der Eigenart des Menschen.»[3]

Diese Aussage verdeutlicht den aktiven Einfluss des Individuums auf sein Leben. Es geht darum, die menschliche Entwicklung zu verstehen und dieses Wissen positiv zu nutzen. Schuldzuweisungen beispielsweise den Eltern gegenüber lagen nicht in Adlers Interesse. Aussöhnung ist das Ziel.

Vielmehr wollte er zeigen, dass die Wahrnehmung der Welt durch den Filter persönlicher Überzeugungen gefärbt wird. Diese Filter sind die Glaubenssätze.

Entdecken Sie Ihre Lebensstilsätze

Zur Reflexion: Glaubenssätze erkennen – fragen Sie nach dem Wozu

Treten Sie mit sich in einen inneren Dialog und achten Sie dabei auf eine wertschätzende und ermutigende Haltung sich selbst gegenüber.

Ein Beispiel:

Ihnen ist am Arbeitsplatz ein grober Fehler unterlaufen. Sie nehmen wahr, wie Gefühle von Selbstzweifel und Scham in Ihnen aufsteigen und sie innerlich hart mit sich ins Gericht gehen.

Statt diese Gedanken und Gefühle als Realität anzuerkennen und sich darin zu verlieren, gehen Sie auf Distanz und fragen: Welchem Zweck dient meine extrem kritische Haltung Fehlern gegenüber? Ist es nicht menschlich, dass solche Fehler passieren und sind die starken Selbstzweifel vor diesem Hintergrund überhaupt angemessen? Horchen Sie in sich hinein. Vielleicht lautet die Antwort: Ja, die Reaktion ist angemessen, weil ich keine Fehler machen darf. Wenn ich Fehler mache, werde ich abgelehnt, abgewertet und ausgelacht. Meine Zugehörigkeit ist gefährdet, denn alle anderen sind viel perfekter und toller.

Das ist wahrlich keine schöne Erfahrung. Trotzdem ist es wichtig, sich mit der eigenen Biografie auszusöhnen. Dies ist ein zentraler Schritt zur Weiterentwicklung. Laut Alfred Adler verschärfen sich ungeliebte Charakterzüge, wenn der Mensch sich nicht mit ihnen und ihrer Entstehung versöhnt.[4]

Nun ersetzen Sie die perfektionistischen Aussagen durch ermutigende Sätze. Lassen Sie Ihrer kreativen Ader freien Lauf und erlauben Sie sich eine Prise Humor. Wie wäre es mit diesen Varianten:

  • Ich werde akzeptiert, wenn ich Fehler mache.
  • Ich werde geliebt und anerkannt, so wie ich bin.
  • Wie wäre es mit einer Steigerung: Ich werde geliebt, obwohl ich es verbockt habe.

Wie transformiere ich Glaubenssätze? – Etablieren Sie eigene Werte.

Über die Frage nach dem Wozu können Sie gezielt Glaubenssätze identifizieren und ersetzen. Sie können auch eigene Sätze formulieren, die es Ihnen erlauben, menschlicher, toleranter und wohlwollender mit sich umzugehen.

Beispiele:

  • Ich nehme mich wichtig und finde heraus, was ich selbst will.
  • Ich darf nachdenken, bevor ich aktiv werde.
  • Ich habe eine eigene Meinung.
  • Ich darf mir Hilfe holen. Dadurch verliere ich nicht mein Gesicht.
  • Ich darf stark sein und zugleich schwach sein.
  • Ich traue meinen Gefühlen und lasse mich von ihnen leiten.
  • Ich brauche niemanden zu beeindrucken um gemocht zu werden.

Wie transformiere ich Glaubenssätze? – Etablieren Sie eigene Werte.

Persönlichkeitsentwicklung gemeinsam erleben: Lebensstilarbeit «Out of the box»

Vielleicht verspüren Sie den Wunsch, Ihren Weg zu sich selbst gemeinsam mit anderen zu gehen. Die Akademie für Individualpsychologie bietet dafür den idealen Rahmen.

In den Ausbildungen arbeiten wir mit unterschiedlichsten Methoden und die Teilnehmer:innen unterstützen und ermutigen sich gegenseitig. Hier stellen wir die Methode «Out of the box» zur Veranschaulichung vor. 

Wie ein Flugzeug eine Blackbox besitzt, ist auch im Menschen eine innere «Speicher-Box» vorhanden. Wie ein Autopilot lassen uns die verinnerlichten Überzeugungen und Muster unser Leben angehen: Wir agieren und bewerten,  wobei uns hilfreiche und weniger hilfreiche Überzeugungen leiten.

Das Tool «Out of the box» bietet eine einfache Möglichkeit, im Rahmen einer Gruppenarbeit festgesetzte Lebensstilmeinungen zu erweitern und neue Freiheiten in der Interaktion mit anderen zu erleben.

1) Notieren Sie eine Lebensstilüberzeugung, für die Sie selbst keine alltagstaugliche Lösung finden können.

Beispiele:

  • Andere müssen sich immer auf mich verlassen können.
  • Das Leben bestraft die Unvorsichtigen.
  • Hochmut kommt vor dem Fall.
  • Ich bin charmant, deshalb muss ich zu allen nett sein.
  • Ich muss bedeutend sein, deshalb muss ich alles perfekt machen

Schreiben Sie Ihren Namen auf die Rückseite des Blattes und legen Sie das Blatt auf einen freien Platz. 

2) Gehen Sie nun reihum und lesen Sie die Blätter der anderen Teilnehmer:innen. Überlegen Sie, wo Sie eine «verrückte Idee» platzieren könnten. Diese soll in Bezug zum Satz stehen, jedoch völlig neue oder verrückte Perspektiven beinhalten. Sobald ein Blatt fünf Einträge hat, ist es «voll» und somit aus dem Rennen.

3) Holen Sie Ihr Blatt zurück und arbeiten Sie mit einer anderen Person an den gegebenen Impulsen.

  1. a) Was wollen die Schreibenden mit ihren Beiträgen sagen?
  2. b) Welche Idee(n) und Aussagen sprechen Sie an und wie könnte Ihre eigene Lebensstilüberzeugung entsprechend angepasst werden?
  3. c) Formulieren Sie die neue Überzeugung.
  4. d) Fragen Sie sich: Was will ich wirklich?

Wollen Sie mehr über sich selbst erfahren, dann empfehlen wir Ihnen unsere Ausbildung oder ein 2-tägiges Biografie-Seminar.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und Freude auf Ihrem Weg.

Autor: Urs R. Bärtschi

 

[1] Jürg Rüedi (Hrsg.) Alfred Adler Studienausgabe, Band 5: Menschenkenntnis (1927), Vandenhoeck & Ruprecht Verlage, Göttingen 2006
[2] Ebd. S. 22
[3] Ebd. S. 54
[4] Ebd. S.134

 

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