Life Coach:in werden – die passende Ausbildung wählen
Ein Blick in die Medien oder in die Bestsellerlisten verrät: Die vielschichtigen Veränderungen in Wirtschaft und Gesellschaft führen zu einem grossen Bedarf an professioneller Beratung. Hoch qualifizierte, erfahrene Life-Coach:innen sind gefragt und werden es in Zukunft noch viel stärker sein. Das eindrücklichste Beispiel dafür ist der Coaching-Boom in der Wirtschaft. Während Unternehmen klassische Weiterbildungen seltener finanzieren, fördern sie individuelle Massnahmen wie Coaching ganz gezielt. In den vergangenen dreissig Jahren hat die Beratungsbranche eine wahre Erfolgsgeschichte geschrieben.
Coaching ist wirksam – und cool!
Coaching hat sich in der Wirtschaft fest etabliert, seine Wirksamkeit bestätigen zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen. Parallel zu dieser Entwicklung entstand im letzten Jahrzehnt ein vielfältiger Life-Coaching Markt, der Beratung für fast jeden Lebensbereich bietet, vom Paar-Coaching bis zum sinnorientierten Coaching. Dass Coaching als trendy gilt, verwundert nicht. Eine Massnahme, die Profisportler:innen und Top-Manager:innen hilft, kann das eigene Leben nur bereichern. Eine zusätzliche Stärke von Coaching liegt in seiner Akzeptanz. Die Hemmschwelle, ein Coaching in Anspruch zu nehmen, ist weitaus niedriger als mit einer Psychotherapie zu beginnen.
Life-Coaching versus Psychotherapie: Was hilft?
Um Missverständnissen vorzubeugen, möchten wir an dieser Stelle auf den Unterschied zwischen Life-Coaching und Psychotherapie eingehen. Life-Coaching-Angebote richten sich an psychisch gesunde Personen, die Schwierigkeiten in einem Lebensbereich überwinden oder persönlich wachsen möchten. Das bedeutet: Lebenspartner:innen, die sich zum Paar-Coaching anmelden, um eine Beziehungskrise zu überwinden, zählen zu den klassischen Kund:innen im Life-Coaching. Das gilt genauso für Menschen in der Mitte des Lebens, die sich mit ihren Werten und dem Sinn ihres Daseins beschäftigen und Begleitung suchen. Die Kosten für die Dienstleistung tragen die Ratsuchenden selbst.
Eine Psychotherapie dagegen richtet sich an psychisch erkrankte Menschen, die zum Bespiel an einer Angststörung, sozialen Ängsten oder Depressionen leiden. Die Psychotherapie zählt zu den medizinischen Leistungen. Die Kosten übernimmt in der Regel die Krankenkasse. Für die Psychotherapie-Ausbildung müssen Sie einen Abschluss in Psychologie mit vertieften Kenntnissen in Klinischer Psychologie und Psychopathologie nachweisen.
Ausbildung: Life-Coach:in bzw. psychosoziale/n Berater:in werden ohne Universitäres Psychologie-Studium
Im Life-Coaching fokussieren Sie sich vor allem auf private Themen. Häufig führen Beziehungskrisen oder der Wunsch nach Persönlichkeitsentwicklung die Menschen in ein Life-Coaching. Natürlich überschneiden und beeinflussen sich Beruf und Privatleben gegenseitig. Wenn Kund:innen Schwierigkeiten haben, die Elternrolle mit ihren beruflichen Ambitionen zu vereinbaren, werden Sie im Life-Coaching auch die Jobsituation besprechen. An der Akademie für Individualpsychologie erwerben Sie ohne Hochschulstudium bzw. Matura einen Abschluss in psychosozialer Beratung. Ob Sie Ihr Angebot nun psychosoziale Beratung oder Life-Coaching nennen, entspricht Ihrer persönlichen Priorisierung.
Grenzen der Life-Coaching Ausbildung: Erfahrungen aus der Praxis
Stellen Sie sich vor: Sie sind stolze:r Besitzer:in des Diploms der Akademie für Individualpsychologie oder gar des eidgenössischen Diploms und führen mit grossem Engagement regelmässig Beratungs- oder Life-Coaching-Gespräche. Je mehr Beratungsgespräche Sie absolvieren, umso deutlicher erkennen Sie, wie komplex sich die Situation Ihrer Beratungskund*innen im Alltag darstellt.
Besteht nicht doch ein Krankheitsbild, wenn sich die Klient:innen in zwanghaften Mustern befinden? Dann ist die Weiterweisung an eine/n Psycholog:in unumgänglich und professionell.
Life-Coaching Ausbildung: Coaching-Mindset als Basis
In der Life-Coaching Ausbildung vermitteln die Anbieter:innen den Kursteilnehmer:innen ein «Beratungs-Mindset». Sie sollen lernen, wie Berater:innen zu denken und zu handeln. Das bedeutet:
1. Verzichten Sie auf voreilige Ratschläge und vorgefertigte Lösungen.
Die Kursteilnehmer:innen lernen, Ihren Kund:innen keine fertigen Lösungen anzubieten oder vorschnelle Ratschläge zu erteilen. Ihre Aufgabe besteht in der sogenannten Prozessbegleitung. Sie begleiten Ratsuchende dabei, ihre Ziele zu hinterfragen, Wissen über ihre Persönlichkeit und ihre Muster aufzubauen und eigene Lösungswege zu entwickeln.
2. Coaching und Beratung ist Hilfe zu Selbsthilfe.
Life-Coach:innen und Berater:innen haben ihr Ziel erreicht, wenn Kund:innen ihre Unterstützung nicht mehr benötigen.
3. Die Kund:innen bestimmen die Agenda.
4. Die Kund:innen sind die Experten für Ihr Leben
Diese Haltung bestimmt den Coaching- und Beratungsprozess: Ratsuchende kennen als Expert:innen ihr Problem. Die Coach:innen verfügen über lösungsorientierte Coaching-Tools, die sie je nach Bedarf einsetzen.
Berater:innen mit jahrelanger Life-Coachingerfahrung und hoher Professionalität setzen dieses Mindset erfolgreich um. Hier gilt: Nur wer sein Handwerk souverän beherrscht, kann sich davon lösen.
Fallstricke des «Coaching-Mindsets» im klassischen Coaching
Für alle anderen Coach:innen hält das «Coaching-Mindset» mehrere Fallstricke bereit.
Erfahrungsgemäss konzentrieren sich klassische Coaching-Anfänger:innen und auch erfahrene Coach:innen mit einer gängigen Ausbildung und/oder dem Ziel «Betrieblicher Mentor mit eidgenössischem FA», stark auf die Anwendung des Handwerkszeugs. Sie möchten die gelernten Tools möglichst lehrbuchmässig umsetzen. Folglich liegt ihr Fokus mehr auf den Methoden als bei den Ratsuchenden.
Die meisten modernen Coaching-Ausbildungen arbeiten nach dem Grundsatz «Kund:innen sind Expert:innen». Daraus folgt, dass theoretisches Hintergrundwissen kaum eine Rolle spielt, ein grosser Methodenkoffer schon. Auf dieser Grundlage können Sie sich weiterbilden, indem Sie immer neue Tools kennenlernen. Das ursprüngliche Problem, nämlich der starke Fokus auf die Methoden, bleibt bestehen.
Ausserdem greifen die erarbeiteten Lösungen häufig zu kurz. Das Thema taucht an anderer Stelle oft wieder auf. Die Ursache: Die lösungfokussierte Veränderung steht im Vordergrund. Zusammenhänge oder Hintergründe werden nicht geklärt, unbewusste Motive bleiben im Verborgenen. An dieser Stelle ist es wichtig zu wissen, dass Coach:innen der ersten Generation, also aus den 1980ern, fundierte psychologische Grundlagen in ihre Beratungstätigkeit einbrachten. Der Coaching-Boom hat die Qualifikation über die Jahre «verwässert».
Letztendlich ist die Arbeit als Coach:in sehr anspruchsvoll und komplex. Erfolgreiche Coach:innen sind gefordert, jedes einzelne Wort, jeden noch so unscheinbaren Nebensatz und alle Widersprüche im Gesagten oder Gemeinten wahrzunehmen. Alles Nonverbale, jeder körpersprachliche Ausdruck, emotionale Veränderungen, sowie Energie und Dynamik gilt es in den Feinheiten wahrzunehmen. Gleichzeitig müssen sie die eigene Gefühlswelt im Blick behalten, um die Kund:innen zu spiegeln. Dies alles müssen sie leisten, ohne sich dabei selbst zu verlieren.
Dies gelingt nur mit hohem fachlichem Knowhow und regelmässiger Arbeit an sich selbst.
„Je besser ein Coach sein will, desto mehr psychologisches Wissen braucht er.“ Coaching-Experte Urs R. Bärtschi
Die Lösung: Life-Coaching Ausbildung plus Weiterbildung als psychosoziale*r Berater*in
Coaching-Tools sind wertvolle Werkzeuge im Beratungsalltag. Ihre volle Wirkung entfalten sie jedoch nur in Kombination mit fundiertem psychologischem Wissen. Der österreichische Arzt und Psychotherapeut Alfred Adler schuf mit seiner Individualpsychologie ein verständliches und lebensnahes Konzept für die Beratung.
Die Ausbildung «Psychologische:r Berater:in» an der Akademie für Individualpsychologie vermittelt den theoretischen Rahmen von Adlers bewährtem Ansatz. Gleichzeitig begleitet sie die Studierenden auf ihrem Weg, sich selbst kennenzulernen, zu entwickeln und einander auf Augenhöhe zu begegnen.
Die folgenden Abschnitte zeigen, wie unbewusste Lebensgrundsätze den Alltag bis ins hohe Alter prägen – und wie Sie dieses Wissen für Ihren Beratungserfolg nutzen.
Lebensstilanalyse für nachhaltigen Beratungserfolg
Die Individualpsychologie nutzt die Lebensstilanalyse, um das eigene Denken und Verhalten zu reflektieren. An dieser Stelle geht es nicht um eine Verhaltensänderung, sondern um klare Wahrnehmung. Anders ausgedrückt: Den Grossteil unserer Entscheidungen treffen wir automatisch und damit unbewusst. Das Unterbewusstsein beeinflusst sogar bewusst getroffene Entscheidungen. Im Alltag sprechen wir vom «schlechten Bauchgefühl». Das bedeutet: Wirklich zufrieden mit einer Entscheidung sind wir, wenn die bewusste Wahl mit dem unbewussten Lebensstil zusammenpasst.
Hape Kerkeling: «Wenn ich lustig bin, geht es den anderen gut!»
In seinem autobiografischen Roman «Der Junge muss an die frische Luft» gewährt Hape Kerkeling seinen Leser:innen Einblicke in seine Kindheit. Er wächst im Ruhrgebiet der 1970er Jahre auf und verbringt viel Zeit im Tante-Emma-Laden seiner Grossmutter. Dort beobachtet er die Kund:innen. Seine Erlebnisse inspirieren ihn zu witzigen Parodien, mit denen er zu Hause die Verwandtschaft unterhält. Als Kind lernte er, wie er Menschen zum Lachen bringt. Wenn ich lustig bin, geht es den anderen gut! Seine von Depressionen geplagte Mutter erhält persönliche Vorstellungen. Hape versucht als Neunjähriger, seine Mutter von ihrer Traurigkeit zu befreien – mit mässigem Erfolg. Die Mutter stirbt infolge eines Suizidversuchs.
Sein Talent und der intensive Wunsch, sein Umfeld fröhlich zu stimmen, waren der Motor für seine Karriere. Die Vermutung liegt nahe, dass er sich bis heute unbewusst um das Lachen der Mutter bemüht. Ob Hape Kerkeling das weiss?
Die spannende Reise zum Kern der Persönlichkeit: Lebensstilanalyse
Wie würden Sie Hape Kerkeling beraten? Welche Coaching-Methode würden Sie einsetzen?
In der Ausbildung zum:r psychosozialen Berater:in an der Akademie für Individualpsychologie gehen folgendermassen vor: Wir vermitteln den Kursteilnehmer:innen unter anderem die Grundlagen der menschlichen Weltsicht.
Lange bevor die Hirnforschung dies bestätigte, erkannte Alfred Adler, dass Menschen die Umwelt verzerrt wahrnehmen. Anders formuliert: Wir sind nicht in der Lage, die Realität ungefiltert zu erkennen. Jede Wahrheit ist subjektiv. Unsere Sichtweise hängt von prägenden Erfahrungen ab und welche Schlüsse wir aus ihnen gezogen haben. Diese private Logik ist der Schlüssel zum Verständnis des individuellen Lebensstils.
Die Frage nach dem Ziel
In der Lebensstilanalyse fragen Berater:innen: Wozu haben Sie das getan, welches finale Ziel oder Motiv steckt hinter dem Verhalten?
Zum besseren Verständnis ein Beispiel: Herr Müller ist leitender Sozialarbeiter in der Jugendhilfe und kommt zum Coaching. Er möchte lernen, besser mit dem beruflichen Stress umzugehen. Im ersten Gespräch berichtet er von einem Jugendlichen, den er sehr engagiert begleitet. Aktuell befindet sich der Heranwachsende in einer Krise und Herr Müller spürt den intensiven Wunsch, ihm bestmöglich zu unterstützen. Er vernachlässigt seine Aufgabe als Teamleiter, seine Kolleg:innen sind unzufrieden. Dieses Problem ist schon häufiger aufgetreten. Herr Müller ist gern Teamleiter, doch es fällt ihm schwer, die professionelle Distanz zu seinen Klient:innen zu halten.
Die Lebensstilanalyse bringt den Grund für Herrn Müllers Dilemma: Als Zehnjähriger sollte er die jüngere Schwester beaufsichtigen, während die Mutter kurz beim Nachbar war. Sie tollten durch das Haus, das Mädchen stürzte die Treppe hinunter und musste mit schweren Kopfverletzungen lange im Krankenhaus liegen.
Der zehnjährige Junge fühlte sich für den Unfall verantwortlich und der Glaubenssatz: Wenn ich nicht ganz genau aufpasse, geschieht mit dem Kind etwas Schreckliches.
Als Herr Müller sein Grundmuster erkennt, ist er erleichtert. Er kennt jetzt die Ursache für den verzweifelten Druck, der ihn an seine Klient:innen bindet. Gemeinsam mit dem Berater erarbeiten sie nun eine professionellere Haltung, die ihm mehr Abstand ermöglicht.
FAZIT: Nur wer seinen Lebensstil kennt, kann ihn aktiv verändern.
Die Grundsatzentscheidung: Jobwechsel oder Weiterbildung?
Stossen Coach:innen im Praxisalltag häufiger an Grenzen, fragen sie sich unweigerlich, ob sie ihren Job weiterhin ausüben wollen. Gleichzeitig spüren sie, dass sie damit ihr Herzensprojekt aufgeben. Das ist keine einfache Entscheidung.
Life-Coaching Ausbildung: Herzenswunsch versus Ohnmacht
Sie arbeiten gerne mit Menschen, haben viel in Ihre Coaching-Ausbildung investiert und sich eine berufliche Basis geschaffen. Das aufzugeben fühlt sich falsch an, doch mit Ohnmachtsgefühlen weiterarbeiten möchten Sie ebenso wenig.
Unser Vorschlag: Machen Sie noch eine Ausbildung. Seit 2006 bietet die Akademie für Individualpsychologie eine dreijährige, berufsbegleitende Ausbildung in psychosozialer / individualpsychologischer Beratung an. Seit 2013 können Kursteilnehmer:innen als Krönung die höhere Fachprüfung in psychosozialer Beratung ablegen.
Zurück zu beruflicher Zufriedenheit – mit einer Weiterbildung
Mit dieser Ausbildung ergänzen und vertiefen Sie Ihre fachliche Kompetenz nach der regulären Coaching Ausbildung bei einem üblichen Coaching-Ausbildungsanbieter. Als renommierte Ausbilderin hat Ruth Bärtschi schon viele Coach:innen auf diesem Weg begleitet.
Ihre Erfahrungen zeigen: Die zusätzliche Ausbildung ergibt Sinn!
Daniela Utz, ermutigungszimmer.ch entschied sich sofort nach ihrer Coaching-Ausbildung für den Kurs in psychosozialer Beratung an der Akademie für Individualpsychologie. Sie erzählt: «Die Ausbildung zur individualpsychologischen Beraterin AFI hat mein Menschenverständnis vertieft, meine Reflexionsfähigkeit gestärkt und mir die Tür zu wertvollen Beratertools eröffnet. Die Individualpsychologie ist eindeutig die Grundlage meiner Beratertätigkeit.»
Laura Messina, laura-messina.com erkannte in ihrer Coaching-Praxis rasch, dass sie den hohen Ansprüchen des Beratungsalltags mit vertieftem psychologischem Wissen begegnen muss. Sie wollte herausfinden, was ihre Kund:innen im Innersten antreibt. Ausserdem wollte sie verstehen, warum Menschen ihre Ziele nicht erreichen. Laura schreibt in ihrem Feedback: «In der Ausbildung zur psychosozialen Beraterin fand ich den Tiefgang, den ich mir gewünscht hatte. Die neu erworbenen Kompetenzen nutze ich, um Kund:innen durch in Beziehungskrisen zu begleiten oder bei Erziehungsfragen zu beraten.»
Zum Abschluss zwei wichtige Details
Wenn Sie sich für die Ausbildung an der Akademie für Individualpsychologie entscheiden, treffen Sie eine gute Wahl. Unsere Ausbildung ist durch das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) anerkannt, sowie mit dem Gütesiegel der Schweizerischen Gesellschaft für Beratung (SGfB) ausgezeichnet.. Mit unserem Diplom erwerben Sie die Berechtigung, die höhere Fachprüfung mit eidgenössischem Diplom abzulegen. Damit nutzen Sie ein Bildungsangebot der Tertiärstufe im Schweizer Bildungssystem. Der hohe Qualitätsstandard überzeugt auch Ihre Kund:innen.
Zusätzlich profitieren Sie von der sogenannten Subjektfinanzierung. Anders formuliert: Für eine Weiterbildung auf diesem Niveau erhalten Sie eine staatliche Förderung von 50 Prozent.
Werden Sie Teil unserer Gemeinschaft zufriedener Absolvent:innen Statements. Während der Ausbildung können Sie sich in das Berater*innen-Verzeichnis eintragen.
Ihre Fragen beantworten wir gerne persönlich. Schreiben Sie uns.
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