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Persönlichkeitsentwicklung und psychosoziale Beratung Teil 2: 8 Expertentipps

8 Impulse für die Persönlichkeitsentwicklung

8 Impulse für die Persönlichkeitsentwicklung

Eine bewundernswerte, starke Persönlichkeit! Diesen Ausdruck haben Sie wahrscheinlich schon einmal gehört. In Ihrem Umfeld gibt es womöglich eine solche Person, jemanden, dem sie grosses Vertrauen entgegenbringen.

Was macht diesen Menschen so besonders? Die wenigsten können erklären, was eine starke Persönlichkeit auszeichnet. Den Charakter bestimmen nämlich nicht in erster Linie spezielle Lebenseinstellungen, Werte oder Überzeugungen.

Vielmehr ist es gelebte Authentizität. Eine starke Persönlichkeit handelt in Übereinstimmung mit ihren Worten und spricht das aus, was sie tut. Sie wirkt auf ihr Gegenüber klar, echt und verlässlich. Diese Ausstrahlung zeugt von Charakterstärke.

Darüber hinaus wirkt die gereifte Persönlichkeit auch im Inneren, im eigenen Leben. Menschen, die ihr Denken, Sprechen und Handeln in Einklang bringen, empfinden ihr Dasein als inspirierend und erfüllend. Persönlichkeitsentwicklung bedeutet in jeder Hinsicht eine sinnvolle, wichtige Aufgabe.

«Erfolgreiche Berater/-innen sind bereits dort, wohin Ratsuchende wollen. Sie sind ihnen einen Schritt voraus.»

Diese Aussage stammt von dem renommierten Coaching-Experten Urs R. Bärtschi. Hier erfahren Sie, was Sie auf diesem Weg erwartet und erhalten acht wertvolle Impulse, um sofort zu starten.

Persönlichkeit entwickeln: Voraussetzungen und Nutzen

Für psychosoziale Beratungsfachkräfte erweist sich Charakterstärke als doppelter Gewinn: Einerseits steigt ihre eigene Lebenszufriedenheit. Andererseits brauchen sie Authentizität für ihren Berufserfolg. Vor allem jedoch stärken Beraterinnen und Berater ihr eigenes professionelles Repertoire.

Beratungspersonen können Ratsuchende nur bis zu dem Level begleiten, das sie selbst verwirklicht haben. Denken wir an das obige Zitat! Grundsätzlich gilt, dass psychosoziale Beraterinnen und Berater ihre Persönlichkeit als wichtiges Werkzeug im Beratungsprozess einsetzen. Und zwar jenseits von Selbstdarstellung oder Selbstverleugnung.

Um diesem Anspruch gerecht zu werden, benötigen Beraterinnen und Berater überfachliche Qualifikationen wie eine realistische Selbsteinschätzung, emotionale Stabilität, ein gesundes Selbstwertgefühl, Verantwortungsbewusstsein, intellektuelle Flexibilität und Empathie.

Schliesslich treffen sie in ihrer Praxis auf Menschen in besonderen Lebenssituationen. Ihre Aufgabe besteht darin, komplexe Situationen zu verstehen, Perspektivenwechsel einzuleiten und sich sowohl ganzheitlich als auch wertneutral in die Lage des Kunden hineinzuversetzen. Gleichzeitig dürfen sie den Anlass und das vereinbarte Beratungsziel nicht aus dem Blick verlieren. Eine komplexe Aufgabe. 

Persönlichkeit entwickeln: Voraussetzungen und Nutzen

Eine starke Persönlichkeit fällt nicht vom Himmel

Die bisherigen Abschnitte zeigen: Ein erfolgreicher Beratungsprozess hängt auch von der reifen und gefestigten Persönlichkeit der Beraterinnen und Berater ab.

Doch woran erkennen professionelle Berater-/innen ihre eigene Reife? Und vor allem: Wie lässt sie sich fördern? Alleine durch die Ausbildung? – Meist nicht, denn obwohl die persönliche Reife den Erfolg eines Beratungsprozesses entscheidend beeinflusst, wird sie in vielen Lehrgänge kaum thematisiert. An diesem Aspekt trennt sich die Spreu vom Weizen. Ausbildungsangebote ohne Persönlichkeitsentwicklung werden den Anforderungen im Praxisalltag nicht gerecht. Und nicht nur das: Ehrlicherweise bedarf es eines stetigen Lernens im Alltag und vor allem beständiger Arbeit an sich selbst und an der eigenen Persönlichkeit. Was einer persönlichen Herausforderung gleichkommt.

Persönliche Reife ist ein fortwährender Prozess des persönlichen Wachstums. Das bedeutet: Ein Mensch entwickelt sich aus einem Zustand heraus, in dem er nicht in der Lage ist, bestimmte Leistungen zu erbringen. Sein Ziel: Ein Reifegrad, in dem die eigenen Fähigkeiten strategisch und kommunikativ eingesetzt werden. Eine Person verfügt dann über wahre Tatkraft und soziale Kompetenz.

Mit zunehmender persönlicher Reife steigt die Wirksamkeit der eigenen Arbeit. Psychosoziale Beraterinnen und Berater, die eine höhere persönliche Reife erreicht haben, sind wirksamer als Anfängerinnen und Anfänger. Anders ausgedrückt: Je weiter jemand in seiner persönlichen Entwicklung wächst, desto mehr kann er – oder sie – andere Menschen anleiten. Dazu zählt auch, den Reifegrad von Kund/-innen einzuschätzen, um sie angemessen zu unterstützen.

Der Weg zum reifen Charakter

Charakter ist das Ergebnis einer Wertehaltung und einer kontinuierlichen persönlichen Entwicklung, die durch Erfahrungen geformt wird. Der Mensch wächst schrittweise über sich hinaus und stellt sich neuen Herausforderungen.

Jede gemeisterte Hürde wird zur positiven Erfahrung, fördert Neugier, Elan und Mut.

Beratungskräfte, die ihre Charakterstärke entwickeln möchten, stellen sich selbst herausfordernden Aufgaben und arbeiten stetig an sich. Ihr Ziel ist es, sich selbst zu erkennen sowie die eigenen Stärken und Grenzen erfahren und sie zu respektieren.

Solche Personen bauen Brücken: Sie streben nach innerer Unabhängigkeit, folgen ihrem eigenen Wertesystem. Trotzdem nehmen sie eine allparteiliche Haltung ein – unabhängig von den Einflüssen im Beratungsprozess. Sie beherrschen die Fähigkeit, regelmässig auf die Metaebene zu wechseln und einen übergeordneten Blick einzunehmen. Damit sind sie innerlich wirklich frei.

Sie möchten diese Freiheit selbst erfahren und ihre Beratungspraxis noch erfolgreicher führen? Diese folgenden 8 Impulse bieten Ihnen einen gelungenen Einstieg. Nehmen Sie sich ausreichend Zeit für die Reflexion und schreiben Sie Ihre Gedanken auf.

Viel Erfolg und Freude bei der Umsetzung!

Der Weg zum reifen Charakter

Impuls 1: Das Resümee

Der erste Schritt zur Entwicklung einer starken Persönlichkeit besteht darin, Klarheit über die inneren Wertmassstäbe zu erlangen: “Lebe ich nach dem, was ich sage?” Wenn wir uns unsicher fühlen, können wir eine einfache Regel befolgen: Unsere Werte spiegeln sich in dem wider, was uns wichtig ist. Sie zeigen sich im Alltag und in den Erfahrungen des Lebens.

Werfen wir einen Blick in die Vergangenheit:

  • Wie haben wir uns verändert?
  • Wann haben wir bedeutende Fortschritte in unserer persönlichen Entwicklung gemacht? Was hat diese Veränderung ermöglicht?
  • Auf welche Erfolge sind wir stolz?
  • Was hat sich in den letzten zehn Jahren verändert?
  • Wo sehen wir uns in fünf Jahren?

Hier wird deutlich, dass Veränderung kontinuierlich stattfindet – besonders dann, wenn wir ungewohntes, neues Terrain betreten.

Impuls 2: Standfestigkeit

Jetzt fokussieren wir uns auf die persönliche Stabilität:

  • Wie leicht lassen wir uns von Meinungen und Ansichten anderer beeinflussen?
  • Wie schnell können andere uns vom unserem Weg abbringen? Womöglich schon vor dem ersten Schritt?

Wer nicht wirklich von einem Weg überzeugt ist, gerät leicht ins Wanken. Deshalb notieren wir unsere Werte. Einmal die grundlegenden Werte, wie Ehrlichkeit, Respekt und Gleichwertigkeit. Sie gelten für alle Lebensbereiche. Dann können wir für verschiedene Bereiche von speziellem Wert bestimmten, etwa Spontanität und Terminfreiheit in der Freizeit.

Wir reflektieren sie und prüfen, ob sie sich (noch) stimmig anfühlen. Auf diese Weise bleiben wir auch bei Gegenwind standhaft.

Impuls 3: Schwierigkeiten als Wachstumsmotor

Das persönliche Wachstum eines Menschen wird durch seine Erfolge genauso wie durch Herausforderungen geprägt. Doch vor allem während schwieriger Phasen entwickelt sich eine Person am meisten.

Anders formuliert: Wer mutig an eine Lösung glaubt und nicht aufgibt, stärkt Ausdauer, Beharrlichkeit und Hartnäckigkeit. Die Persönlichkeit reift. Das erforderliche Durchhaltevermögen trainieren wir mitunter durch sportliche Hobbys oder solchen, die Geduld und Ausdauer einfordern und im beruflichen Alltag.

Immer wenn Zweifel aufsteigen, fragen wir uns ehrlich: Sollte ich jetzt aufgeben?

Impuls 4: Die Fähigkeit zur Reflexion – Feedback einholen

Charakterstarke Menschen interessieren sich für ihre Persönlichkeit und deren Wirkung auf andere Menschen. Sie schätzen Feedback als wichtige Ressource und Lernchance. Deshalb freuen sie sich über Kommentare und Anmerkungen, sie reflektieren die Sichtweise ihres Gegenübers.

Wir stellen uns die Frage: Suchen wir genug Feedback, zeigen wir uns offen für ehrliche Kritik?

Impuls 4: Die Fähigkeit zur Reflexion – Feedback einholen

Impuls 5: Wachsen durch Leidenschaft

Aussergewöhnliches erreichen wir nur durch Leidenschaft, sie macht den Unterschied.

Deshalb fragen wir uns immer wieder:

  • Wie fasziniert bin ich in meinem Beruf?
  • Spüren meine Kund/-innen mein Feuer?
  • Packe ich meine täglichen Aufgaben tatkräftig an?

Impuls 6: Wachstum durch Kompetenz

Die moderne Gesellschaft schätzt und honoriert hochwertige Arbeit und zuverlässige Leistung. Das gilt für den Sport genauso wie für Dienstleister und Gewerbetreibende. Laut Malcom Gladwell üben wir eine Fähigkeit mindestens 10.000 Stunden lang, ehe wir darin Expertentum erlangen. Individualpsychologische Berater/-innen erreichen diese Zahl nach etwa sechs oder sieben Jahren. Ihre Mitmenschen können die Kompetenz nicht übersehen.

Es lohnt sich, immer wieder folgende Fragen zu stellen:

  • Wo gibt es Chancen, vorhandene Kompetenzen zu verfeinern?
  • In welchen (neuen) Bereichen können wir unsere Fähigkeiten einsetzen?

Impuls 7: Mut beweisen und die eigenen Talente kennen

Mut ist die Basis aller menschlichen Stärken – das erkannte bereits Winston Churchill. Für Persönlichkeitsentwicklung gilt das ganz besonders. Wer sich traut, auch mal ins kalte Wasser zu springen oder Schuhe anzieht, die eine Nummer zu gross sind, wächst mit seinen Aufgaben. Wuchern Sie mit Ihren Talenten, statt verdiente Erfolge mit einer Handbewegung abzuhaken. Bescheidenheit kann die persönliche Entwicklung hemmen.

Die Fragen lauten also:

  • Setze ich meine Talente ein oder vergrabe ich mich aus Unsicherheit?
  • Wo kann ich Dinge anpacken, die ich hier und heute noch nicht tun kann?

Impuls 8: Blick in die Zukunft: Werde ich zufrieden sein?

Die Entscheidungen von heute formen das Ich von morgen. Dazu zählt unter anderem der Lebensstil, der laut Alfred Adler in den ersten fünf bis sieben Lebensjahren entsteht.  Daher reflektieren wir diese Faktoren und lenken unsere Entscheidungen bewusst.

Die Entwicklungsfragen lauten:

  • Ist mir das, was ich tue wirklich wichtig?
  • Was macht mein künftiges Ich glücklich?
  • Bin ich mit meinen Überzeugungen, meinen Werten und Zielen (Lebensstil) einverstanden?

Fazit: Heute schaffen Sie die Voraussetzungen für ein glückliches ICH in der Zukunft. Deshalb gilt es zu entscheiden, welche Charaktereigenschaft Sie jetzt stärken möchten. Als professionelle Entwicklungsbegleiter/-innen sollten Sie diesen Schritt immer wieder wagen. Die Erfahrung zeigt: Es lohnt sich!

Hier den ersten Teil lesen! 

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